Willkommen beim
Das Giftinformationszentrum (GIZ) der Länder Rheinland-Pfalz und Hessen sowie für das Saarland an der Universitätsmedizin Mainz bietet für alle Anrufenden unter der Rufnummer 06131-19240 rund um die Uhr professionelle und ärztliche Beratung bei Vergiftungen aller Art.
Das GIZ besteht seit dem Jahr 1964 und ist eines von sieben deutschen Giftinformationszentren. Seit dem Jahr 2000 ist das GIZ von den Ländern Rheinland-Pfalz und Hessen nach dem Chemikaliengesetz (§16e) als zuständiges Giftinformationszentrum benannt. Seit dem 1.4.2021 hat das GIZ-Mainz zusätzlich im Rahmen eines Kooperationsvertrages zwischen der Universitätsmedizin Mainz und dem Saarland die Beratungstätigkeit für das Saarland übernommen.
Das GIZ befindet sich an der Universitätsmedizin Mainz und pflegt eine enge Kooperation mit der Medizinischen Intensivstation (MICU) des Zentrums für Kardiologie. Das interdisziplinäre Beratungsteam besteht aus erfahrenen Ärztinnen und Ärzten mit teilweise langjähriger internistischer sowie intensivmedizinischer Erfahrung und wird durch Diplom-Chemiker:innen, Diplom-Biolog:innen und Apotheker:innen personell und inhaltlich ergänzt.
Im Rahmen eines Schichtdienstes ist das GIZ 24 Stunden am Tag und 365 Tage im Jahr telefonisch erreichbar.
Pro Tag werden so ca. 110 Beratungen wegen Vergiftungen durchgeführt, pro Jahr sind dies ca. 40.000 Beratungen (Stand 2020). Durch die Kooperation mit der internistischen Intensivstation der Universitätsmedizin Mainz kann darüber hinaus die Therapie von Patient:innen mit schweren oder komplexen Vergiftungen nach Übernahme von anderen Krankenhäusern begleitet werden.
Den Beratenden stehen umfangreiche medizinische, pharmazeutische und toxikologische Datenbanken über Medikamente, Chemikalien und andere Giftstoffe zur Verfügung. Für Vergiftungsfälle mit Verbrauchs- und Haushaltsprodukten existieren des Weiteren fortlaufend aktualisierte Datenbanken mit Produktangaben der jeweiligen Hersteller (Inhaltsstoffe, Konzentrationen, chemische und physikalische Eigenschaften, u.v.a.).
Alle Vergiftungsfälle werden in einer vom GIZ entwickelten Datenbank (ADAM) dokumentiert und nach Möglichkeit mittels eines schriftlichen und freiwilligen Follow-up bezüglich des weiteren Verlaufs nachverfolgt. Mit diesem System steht dem GIZ inzwischen eine umfassende toxikologische Datenbank mit über 700.000 Falldokumentationen (Stand Anfang 2021) zur Verfügung, welche im Rahmen der Qualitätssicherung durch regelmäßige Auswertungen und Analysen wichtige Informationen, Grundlagen und neue Erkenntnisse zur toxikologischen Bewertung der verschiedensten Giftstoffe liefert.