„Auswirkungen von Stress im Zusammenhang von Schwangerschaft und Geburt“ – unter diesem Titel führt das Deutsche Resilienz Zentrum (DRZ) Mainz am Mittwoch, den 29. August 2018, seine Veranstaltungsreihe „Mainzer Resilienz Gespräche“ weiter. Referent des Abends ist Prof. Dr. Michael Deuschle vom Zentralinstitut für Seelische Gesundheit in Mannheim. Er geht der Frage nach, wie Stress in der Schwangerschaft und der frühen Kindheit nachhaltig die Gesundheit beeinflusst. Der Vortrag findet von 18.00 bis 19.30 Uhr in der Alten Mensa auf dem Campus der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (Johann-Joachim-Becher-Weg 3-9, 55128 Mainz) statt. Der Eintritt ist frei.
Stress: Ein Zustand, den wohl jeder kennt und dessen möglichen Folgen kaum Aufmerksamkeit geschenkt wird. Doch gerade bei Schwangeren kann Stress schwerwiegende Konsequenzen nach sich ziehen – für Mutter und Kind. Denn die Stressreaktion von heute beeinflusst die Entwicklung von morgen.
In seinem Vortrag beleuchtet Prof. Dr. Michael Deuschle die Risiken von Stress während Schwangerschaft und Geburt. Er erklärt, wie Reize und Belastungen während einer Stresssituation den Körper zwingen sich anzupassen, um die sogenannten Stressoren zu bewältigen. Auf lange Sicht kann diese Anpassungsreaktion Folgen auf die körperliche und seelische Gesundheit haben. Zum Beispiel kann Stress über die gesamte Lebensspanne nachhaltig das Risiko für spätere Erkrankungen beeinflussen.
Die vom Referenten präsentierte POSEIDON Studie gibt Hinweise darauf, dass insbesondere Stress in der Schwangerschaft und frühen Kindheit nachhaltige Effekte auf die Gesundheit hat. Die Studie analysiert eine Kohorte von 400 Kindern, die seit der Schwangerschaft prospektiv untersucht werden. Die bislang vorliegenden Daten befassen sich mit dem Zusammenhang zwischen mütterlichem Stress in der Schwangerschaft und epigenetischen Merkmalen, Schwangerschaftsverlauf und Geburtsgewicht, Mutter-Kind-Interaktion und Aktivität des Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-Systems bei Kindern im Alter von 45 Monaten.
Der Vortrag behandelt hauptsächlich die Folgen von Stress in der Schwangerschaft. Die Daten geben jedoch auch Aufschluss über den Gesamtzusammenhang mit Effekten von Stress auf die Gesundheit über die Lebensspanne, von prä-konzeptionell bis zum Erwachsenenalter. Als Beispiel wird die Stressaktivierung bei Depressionen herangezogen.
Durch den Abend führt Univ.-Prof. Dr. Klaus Lieb, Wissenschaftlicher Geschäftsführer des Deutschen Resilienz Zentrums und Direktor der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Universitätsmedizin Mainz.
Wir bitten um redaktionellen Terminhinweis und -ankündigung im Veranstaltungskalender.
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Über das Deutsche Resilienz Zentrum (DRZ)
Das DRZ ist ein Forschungsinstitut, das sich die Erforschung der Resilienz, also der „seelischen Widerstandskraft“, zum Ziel gesetzt hat. In der fachübergreifenden Einrichtung arbeiten Neurowissenschaftler, Mediziner, Psychologen und Sozialwissenschaftler zusammen. Die zentralen Anliegen des DRZ sind es, Resilienzmechanismen neurowissenschaftlich und human-psychologisch zu verstehen, darauf aufbauend mit Präventionsstrategien vorzubeugen und darauf hinzuwirken, Lebensumfelder so zu verändern, dass Resilienz gestärkt wird. Mit diesem Ansatz soll der Paradigmenwechsel von einer krankheitsorientierten Forschung zu einer gesundheitsorientierten Forschung, also der Erforschung von Faktoren und Mechanismen, die zum Erhalt der psychischen Gesundheit beitragen, voran getrieben werden.
Über die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz ist die einzige medizinische Einrichtung der Supramaximalversorgung in Rheinland-Pfalz und ein international anerkannter Wissenschaftsstandort. Sie umfasst mehr als 60 Kliniken, Institute und Abteilungen, die fächerübergreifend zusammenarbeiten. Hochspezialisierte Patientenversorgung, Forschung und Lehre bilden in der Universitätsmedizin Mainz eine untrennbare Einheit. Rund 3.400 Studierende der Medizin und Zahnmedizin werden in Mainz ausgebildet. Mit rund 7.800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist die Universitätsmedizin zudem einer der größten Arbeitgeber der Region und ein wichtiger Wachstums- und Innovationsmotor. Weitere Informationen im Internet unter www.unimedizin-mainz.de