Unter der Koordination der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) richtet die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) zum 1. Juli 2016 einen neuen Sonderforschungsbereich (SFB) ein: SFB1193 „Neurobiologie der Resilienz gegenüber stressinduzierter psychischer Dysfunktion: Mechanismen verstehen und Prävention fördern“. An diesem SFB sind neben Naturwissenschaftlern, Medizinern und Psychologen der JGU und der Universitätsmedizin Mainz zudem das Institut für Molekulare Biologie (IMB) in Mainz, die Goethe-Universität Frankfurt am Main und das Max-Planck-Institut für Hirnforschung in Frankfurt am Main beteiligt. Der neue SFB wird mit insgesamt rund 12,1 Millionen Euro für eine erste Periode von vier Jahren gefördert. Ziel des SFB ist es, zu erforschen, welche Vorgänge im Gehirn Menschen dazu befähigen, sich gegen die schädlichen Auswirkungen von Stress und belastenden Lebensereignissen zu schützen. Konkret wollen die beteiligten Wissenschaftler die Mechanismen der Resilienz – eine Art „seelischer Widerstandskraft“ – ergründen. Die Federführung des SFB liegt bei Univ.-Prof. Dr. Beat Lutz, dem Direktor des Instituts für Physiologische Chemie an der Universitätsmedizin Mainz, mit den Co-Sprechern Univ.-Prof. Dr. Raffael Kalisch (Neuroimaging-Center, Universitätsmedizin Mainz) und Univ.-Prof. Dr. Michèle Wessa (Psychologisches Institut der JGU). Des Weiteren gab die DFG bekannt, dass der 2012 unter Koordination der Universitätsmedizin Mainz etablierte SFB/Transregio 128 „Initiierungs-/Effektor- und Regulationsmechanismen bei Multipler Sklerose – von einem neuen Verständnis der Pathogenese zur Therapie“ für weitere vier Jahre verlängert wird.
„Die Förderung der Resilienz-Forschung am Standort Mainz mit einem DFG-Sonderforschungsbereich bestätigt die wissenschaftliche Leistung unserer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auf diesem Gebiet“, betont Univ.-Prof. Dr. Georg Krausch, Präsident der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. „Darüber hinaus ist dieser neue SFB, an dem auch die Goethe-Universität Frankfurt beteiligt ist, ein Beispiel der vielfältigen Kooperationen der Rhein-Main-Universitäten in Wissenschaft und Forschung.“
„Vor nicht ganz zwei Jahren wurde das Deutsche Resilienz-Zentrum Mainz als europaweit erstes Zentrum zur Resilienz-Forschung an der Universitätsmedizin Mainz aus der Taufe gehoben. Vor diesem Hintergrund ist es ein wichtiges Signal für den Wissenschaftsstandort Mainz, dass die DFG jetzt diesen SFB einrichtet, in dem das immense Forschungspotenzial der Universitäten im Rhein-Main-Gebiet und weiterer exzellenter Forschungseinrichtungen gebündelt ist“, betont der Wissenschaftliche Vorstand der Universitätsmedizin Mainz, Univ.-Prof. Dr. Ulrich Förstermann. „Des Weiteren freut es mich außerordentlich, dass der vor vier Jahren gestartete SFB mit dem Fokus auf Multiple Sklerose Forschung unter Federführung der Direktorin der Klinik für Neurologie, Prof. Frauke Zipp, in die nächste Förderperiode geht und die erfolgreiche Klinische Forschung fortgesetzt werden kann“, so Prof. Förstermann.
Beide Sonderforschungsbereiche, sowohl der neue SFB 1193 als auch der im Jahr 2012 eingerichtete SFB/TRR 128, sind in das Forschungszentrum Translationale Neurowissenschaften (FTN) der JGU und das Neurowissenschaftliche Netzwerk Rhein-Main (rmn²) eingebettet, zu dem neben der JGU auch die Goethe-Universität in Frankfurt am Main zählt. Das Netzwerk rmn² koordiniert die zentralen Forschungsprojekte zur Aufklärung und Therapie von Hirnerkrankungen im Rhein-Main-Gebiet.
Kontakt
Univ.-Prof. Dr. Beat Lutz
Sprecher des SFB 1193 und
Direktor des Institut für Physiologische Chemie
Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz,
Telefon 06131 – 39-25912, E-Mail: beat.lutz@uni-mainz.de
Pressekontakt
Oliver Kreft, Stabsstelle Kommunikation und Presse Universitätsmedizin Mainz,
Telefon 06131 17-7424, Fax 06131 17-3496, E-Mail: pr@unimedizin-mainz.de
Über das Deutsche Resilienz Zentrum (DRZ)
Das DRZ ist eine zentrale wissenschaftliche Einrichtung der Johannes Gutenberg-Universität (JGU) und der Universitätsmedizin Mainz, die sich die Erforschung der Resilienz, also der „seelischen Widerstandskraft“, zum Ziel gesetzt hat. In der fachübergreifenden Einrichtung arbeiten Neurowissenschaftler, Mediziner, Psychologen und Sozialwissenschaftler zusammen. Die zentralen Anliegen des DRZ sind es, Resilienzmechanismen neurowissenschaftlich und human-psychologisch zu verstehen, darauf aufbauend mit Präventionsstrategien vorzubeugen und darauf hinzuwirken, Lebensumfelder so zu verändern, dass Resilienz gestärkt wird. Mit diesem Ansatz soll der Paradigmenwechsel von einer krankheitsorientierten Forschung zu einer gesundheitsorientierten Forschung, also der Erforschung von Faktoren und Mechanismen, die zum Erhalt der psychischen Gesundheit beitragen, voran getrieben werden. Weitere Informationen im Internet unter www.drz.uni-mainz.de/
Über die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz ist die einzige medizinische Einrichtung der Supramaximalversorgung in Rheinland-Pfalz und ein international anerkannter Wissenschaftsstandort. Sie umfasst mehr als 60 Kliniken, Institute und Abteilungen, die fächerübergreifend zusammenarbeiten. Hochspezialisierte Patientenversorgung, Forschung und Lehre bilden in der Universitätsmedizin Mainz eine untrennbare Einheit. Rund 3.300 Studierende der Medizin und Zahnmedizin werden in Mainz ausgebildet. Mit rund 7.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist die Universitätsmedizin zudem einer der größten Arbeitgeber der Region und ein wichtiger Wachstums- und Innovationsmotor. Weitere Informationen im Internet unter www.unimedizin-mainz.de