Gute Nachrichten für zwei Promovenden der Universitätsmedizin Mainz: Das rheinland-pfälzische Ministerium für Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur (MWWK) fördert ihre Promotionsvorhaben für maximal 36 Monate mit rund einer halben Million Euro. Die Mittel stammen aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und seinem Programm „InnoProm – Innovation und Promotion“, dessen Ziel es ist, praxisorientierte Promotionsvorhaben zu fördern und konkrete Innovationen in rheinland-pfälzischen Unternehmen voranzubringen. Wissenschaftler und kleine und mittlere Unternehmen in Rheinland-Pfalz betreuen gemeinsam die Promovenden.
Das geförderte Promotionsvorhaben von Diplomchemikerin Anja Eckelt vom integrierten Forschungs- und Behandlungszentrum des Centrum für Thrombose und Hämostase (IFB CTH) der Universitätsmedizin Mainz zielt darauf ab, eine Blutersatzflüssigkeit herzustellen. Im einfachsten Fall könnte diese Flüssigkeit als Referenzmaterial dienen, um medizinische Geräte (wie zum Beispiel Dialysegeräte) zu kalibrieren, bei denen Blut durchgepumpt wird. Potentiell denkbar ist zudem, diese Blutersatzflüssigkeit für den Sauerstoff- und Kohlenstoffdioxidtransport oder sogar für den Transport von Medikamenten zu verwenden. „Eine Blutersatzflüssigkeit würde eine Weltneuheit darstellen und hätte positive Auswirkungen auf die Patientenversorgung“, unterstreicht Juniorprofessor Dr. Christoph Reinhardt vom Centrum für Thrombose und Hämostase (CTH) der Universitätsmedizin Mainz, der dieses Promotionsvorhaben betreut. Dieses Promotionsvorhaben wird zusammen mit dem Unternehmen WEE-Solve mit Sitz in Mainz umgesetzt. WEE-Solve hat sich auf die Reinigung und Fraktionierung von Polymeren, also Kunststoffen für spezielle Anwendungen, spezialisiert. Aufgrund seiner langjährigen wissenschaftlichen Expertise ist auch Univ.-Prof. Dr. Rudolf Zentel vom Institut für Organische Chemie der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) in das Promotionsprojekt eingebunden.
Ebenfalls im Rahmen des InnoProm-Programms gefördert wird das Promotionsvorhaben vom Biotechniker Dipl.-Ing. Alexander Weise vom Zentrum für Kinder und Jugendmedizin der Universitätsmedizin Mainz. Es verfolgt das Ziel, einen Schnelltest zum Nachweis der wichtigsten Genveränderungen zu entwickeln, welche zu Nahrungsunverträglichkeiten (z.B. Laktose-oder Fruktose-Intoleranz) führen oder deren Verstoffwechselung beeinflussen. Ursache für manche Unverträglichkeiten können Mutationen und/oder genetische Polymorphismen sein, welche zu einem veränderten Stoffwechsel von Nahrungsmittelbestandteilen führen. Bei einer Glutenunverträglichkeit (Zöliakie) liegt eine genetische Prädisposition im Genort vor. Die Biochip-basierte patientennahe Labordiagnostik soll ermöglichen, viele verschiedene Genvariationen in Bezug auf vererbte Nahrungsmittelunverträglichkeiten und Verstoffwechselung gleichzeitig zu testen. „Die Analyse der Gene ermöglicht eine schnelle und zugleich differenzierte Befunderstellung und trägt somit dazu bei den Patienten den bestmöglichsten Behandlungserfolg zu gewährleisten“, sagt Univ.-Prof. Dr. Stephan Gehring vom Zentrum für Kinder und Jugendmedizin (ZKJM) der Universitätsmedizin Mainz, der als Betreuer dieses Promotionsvorhabens fungiert. Als externer Partner dieses Promotionsprojekts konnte das Mainzer Unternehmen PharmGenomics gewonnen werden.
„Beide im Rahmen des vom MWWK initiierten InnoProm-Programms geförderten Promotionsvorhaben zielen darauf ab, innovative medizinische Lösungen zu entwickeln und diese auch tatsächlich in die Anwendung zu bringen. Als Wegbereiter dieser vielversprechenden Vorhaben fungieren dabei die Universitätsmedizin Mainz und zwei regionale Unternehmen. Partnerschaftlich wollen sie Seite an Seite diese Projekte voranbringen und so auch die Innovationskraft des Hochschulstandorts Mainz unterstreichen“, so der Wissenschaftliche Vorstand der Universitätsmedizin Mainz Univ.-Prof. Dr. Ulrich Förstermann.
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Über die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz ist die einzige medizinische Einrichtung der Supramaximalversorgung in Rheinland-Pfalz und ein international anerkannter Wissenschaftsstandort. Sie umfasst mehr als 60 Kliniken, Institute und Abteilungen, die fächerübergreifend zusammenarbeiten. Hochspezialisierte Patientenversorgung, Forschung und Lehre bilden in der Universitätsmedizin Mainz eine untrennbare Einheit. Rund 3.400 Studierende der Medizin und Zahnmedizin werden in Mainz ausgebildet. Mit rund 7.800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist die Universitätsmedizin zudem einer der größten Arbeitgeber der Region und ein wichtiger Wachstums- und Innovationsmotor. Weitere Informationen im Internet unter www.unimedizin-mainz.de