Am Mittwoch, den 25. Oktober 2017 von 18:00 bis 19:30 Uhr, lädt das Deutsche Resilienz Zentrum (DRZ) der Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität (JGU) Mainz im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Mainzer Resilienz Gespräche“ zum Vortrag „Führungskräfte und Resilienz“ ein. Der Referent des Abends, Prof. Dr. Thomas Rigotti, Leiter des Psychologischen Instituts der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, beleuchtet die Tatsache, dass sich das Verhalten von Führungskräften in vielen Studien als wichtiger Einflussfaktor auf die (psychische) Gesundheit von Beschäftigten zeigt. Der Vortrag geht auf die Frage ein, wie dieser Einfluss von Führungskräften zu erklären ist und welche Rolle Führungskräfte für den Umgang mit Arbeitsbelastungen spielen. Die wissenschaftliche Leiterin der DRZ Geschäftsstelle der Universitätsmedizin Mainz, Dr. Donya Gilan, wird die Veranstaltung moderieren. Der Vortrag findet in der Alten Mensa auf dem Campus der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (Johann-Joachim-Becher-Weg 3-9, 55128 Mainz) statt. Alle Interessierten sind herzlich willkommen. Der Eintritt ist frei.
Der psychischen Gesundheit und dem Wohlbefinden von Beschäftigen wird in Forschung und Praxis zunehmend mehr Aufmerksamkeit gewidmet. Steigende Fehlzeiten und Kosten aufgrund von psychischen Erkrankungen sowie die gesetzliche Verpflichtung zur Gefährdungsbeurteilung der psychischen Belastung am Arbeitsplatz sind dabei zentrale Treiber. Sprechen die Wissenschaftler im Arbeitskontext von Resilienz, so gehen sie in der Regel nicht von singulären, traumatischen Ereignissen aus. Vielmehr richtet sich der Blick auf die Mechanismen, die dazu beitragen, dass tägliche Stressoren nicht zu späteren negativen Beanspruchungsreaktionen oder Erkrankungen führen.
Das Verhalten von Führungskräften zeigte sich in vielen Studien als wichtiger Einflussfaktor auf die (psychische) Gesundheit von Beschäftigten. In seinem Vortrag geht Prof. Rigotti auf die Frage ein, wie dieser Einfluss von Führungskräften zu erklären ist und welche Rolle Führungskräfte für den Umgang mit Arbeitsbelastungen spielen. Es wird im Vortrag aber auch zu einem Perspektivenwechsel eingeladen, indem die Resilienz sowie Gesundheit von Führungskräften thematisiert wird. In ersten Studien deuten sich interessante teilweise paradoxe Phänomene an. So zeigt sich etwa ein positiver Zusammenhang zwischen dem Gesundheitsverhalten und gesundheitsbezogenen Einstellungen von Führungskräften und der Gesundheit ihrer Mitarbeiter. Es scheint aber auch individuelle Resilienzfaktoren von Führungskräften zu geben, welche für Mitarbeiter zum Stressfaktor werden können. Eine gewisse Ausprägung in Narzissmus ist zum Beispiel ein guter Prädiktor (also zur Vorhersage eines Merkmals herangezogene Variable), ob jemand eine Führungsposition anstrebt. Narzissmus kann auf individueller Ebene durchaus eine gewisse Schutzfunktion erfüllen. Für soziale Interaktionspartner kann sich Narzissmus – insbesondere von einer Führungskraft – jedoch als Belastung erweisen. Resilienz sollte daher nicht nur als rein (intra-)individuelles Phänomen betrachtet werden.
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Über das Deutsche Resilienz Zentrum (DRZ)
Das DRZ ist eine zentrale wissenschaftliche Einrichtung der Johannes Gutenberg-Universität (JGU) und der Universitätsmedizin Mainz, die sich die Erforschung der Resilienz, also der „seelischen Widerstandskraft“, zum Ziel gesetzt hat. In der fachübergreifenden Einrichtung arbeiten Neurowissenschaftler, Mediziner, Psychologen und Sozialwissenschaftler zusammen. Die zentralen Anliegen des DRZ sind es, Resilienzmechanismen neurowissenschaftlich und human-psychologisch zu verstehen, darauf aufbauend mit Präventionsstrategien vorzubeugen und darauf hinzuwirken, Lebensumfelder so zu verändern, dass Resilienz gestärkt wird. Mit diesem Ansatz soll der Paradigmenwechsel von einer krankheitsorientierten Forschung zu einer gesundheitsorientierten Forschung, also der Erforschung von Faktoren und Mechanismen, die zum Erhalt der psychischen Gesundheit beitragen, voran getrieben werden.
Über die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz ist die einzige medizinische Einrichtung der Supramaximalversorgung in Rheinland-Pfalz und ein international anerkannter Wissenschaftsstandort. Sie umfasst mehr als 60 Kliniken, Institute und Abteilungen, die fächerübergreifend zusammenarbeiten. Hochspezialisierte Patientenversorgung, Forschung und Lehre bilden in der Universitätsmedizin Mainz eine untrennbare Einheit. Rund 3.300 Studierende der Medizin und Zahnmedizin werden in Mainz ausgebildet. Mit rund 7.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist die Universitätsmedizin zudem einer der größten Arbeitgeber der Region und ein wichtiger Wachstums- und Innovationsmotor. Weitere Informationen im Internet unter www.unimedizin-mainz.de