Wann verarbeitet das Gehirn welche neuen Informationen? Welche Schlafphase nutzt das Gehirn für welche Hirnleistung? Wann bildet sich beispielsweise das Gedächtnis fort? Antworten auf diese und andere Fragen erhalten alle Interessierten bei der 2. rmn² lecture vom renommierten Hirnforscher Professor Dr. Jan Born, Institut für Medizinische Psychologie und Verhaltensneurobiologie der Universität Tübingen. Das Rhein-Main Neuronetz (rhine-main neuroscience network - rmn²), das in Forscherkreisen zu den international sichtbaren Standorten der Hirnforschung in Deutschland gehört, veranstaltet die 2. rmn² lecture am Montag, 01. Februar, um 17.00 Uhr im Hörsaal Chirurgie (Gebäude 505H) der Universitätsmedizin Mainz (Langenbeckstraße 1, 55131 Mainz). Interessierte sind herzlich eingeladen. Der Eintritt ist frei.
Die Rolle des Schlafs für das Gedächtnis bildet den Forschungsschwerpunkt von Univ.-Prof. Dr. Jan Born. Der Leiter des Institut für Medizinische Psychologie und Verhaltensneurobiologie der Universität Tübingen, Leopoldina-Mitglied und Preisträger des Leibniz-Preises der DFG, befasst sich vorwiegend mit dem, was neuropsychologisch im Schlaf passiert. Dabei interessiert ihn insbesondere die Frage, welche Konsequenzen diese Verarbeitungsprozesse für das Lernen und die Gedächtnisbildung haben. Die Forschungen des Tübinger Wissenschaftlers haben gezeigt, dass das Gehirn den Schlaf für die Langzeiteinspeicherung von Informationen nutzt. Von besonderer Bedeutung ist die Erkenntnis, dass sich das Gedächtnis in der Phase des Tiefschlafs bildet – und nicht wie lange Zeit angenommen im sogenannten REM-Schlaf (Rapid-Eye-Movement).
Der Mensch nimmt im wachen Zustand allerlei neues Wissen auf. Das Gehirn legt es tagsüber in den Zwischenspeicher des Hippocampus ab. Um es zu verfestigen und dauerhaft abzuspeichern, bedarf es jedoch des nicht wachen Zustandes: Schlaf. Dann leitet das Gehirn die aufgenommenen Informationen in den Langzeitspeicher im Neocortex weiter. Professor Born geht davon aus, dass Informationen, die im Schlaf langfristig abgespeichert werden sollen, bereits bei ihrer Aufnahme eine Art „tagging“, das heißt eine Markierung erhalten, die über die weitere Verarbeitung und Konsolidierung dieser Inhalte im Schlaf entscheidet. Zusätzlich untersucht der Tübinger Forscher, wie sich Gedächtnissysteme pränatal und im frühkindlichen Leben in Abhängigkeit vom Schlaf entwickeln.
In seinem Vortrag im Rahmen der 2. rmn² lecture erläutert Professor Born seine Erkenntnisse. Zuvor führt der stellvertretende Sprecher des Rhein-Main Neuronetz (rmn²) und Leiter der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Universitätsmedizin Mainz, Univ.-Prof. Dr. Klaus Lieb, in das Thema ein. Der Sprecher des rmn2, Prof. Dr. Jochen Roeper, Goethe-Universität Frankfurt, berichtet über die Aktivitäten des rmn².
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Univ.-Prof. Dr. Jan Born,
Institut für Medizinische Psychologie und Verhaltensneurobiologie,
Universität Tübingen,
Ottfried-Müller-Straße 25, 72076 Tübingen, Tel: +49-7071 29 88923
E-Mail: jan.born@uni-tuebingen.de
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Über das – rhine-main neuroscience network (rmn²)
Im Rhein-Main Neuronetz – rhine-main neuroscience network (rmn²) – hat sich die Hirnforschung in der Metropolregion Frankfurt/Mainz zu einem starken Verbund zusammengefunden. Hierzu gehören die Goethe-Universität Frankfurt mit dem Interdisziplinären Centrum für Neurowissenschaften und die Johannes Gutenberg-Universität Mainz mit dem Forschungszentrum Translationale Neurowissenschaften (FTN) zusammen mit dem Institut für Molekulare Biologie Mainz, dem Frankfurt Institute for Advanced Studies (FIAS) sowie dem Ernst Strüngmann Institut gemeinsam mit den Max-Planck Instituten für Hirnforschung und Empirische Ästhetik in Frankfurt. Damit zählt das rmn² mit Berlin und München zu den international sichtbaren Standorten der Hirnforschung in Deutschland. Zu den größten, von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Verbundprojekten des rmn² gehören die „Molekularen und Zellulären Mechanismen der Neuralen Homöostase“ und “Multiple Sklerose: Von einem neuen Verständnis der Pathogenese zur Therapie“.
Seit 2015 veranstaltet das Rhein-Main Neuronetz – rhine-main neuroscience network (rmn²) die öffentliche Vorlesungsreihe „rmn² lecture“. Die Vorlesungen finden jährlich abwechselnd in der Goethe-Universität Frankfurt und der Johannes Gutenberg-Universität Mainz statt.
Über die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz ist die einzige medizinische Einrichtung der Supramaximalversorgung in Rheinland-Pfalz und ein international anerkannter Wissenschaftsstandort. Sie umfasst mehr als 60 Kliniken, Institute und Abteilungen, die fächerübergreifend zusammenarbeiten. Hochspezialisierte Patientenversorgung, Forschung und Lehre bilden in der Universitätsmedizin Mainz eine untrennbare Einheit. Rund 3.300 Studierende der Medizin und Zahnmedizin werden in Mainz ausgebildet. Mit rund 7.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist die Universitätsmedizin zudem einer der größten Arbeitgeber der Region und ein wichtiger Wachstums- und Innovationsmotor. Weitere Informationen im Internet unter www.unimedizin-mainz.de