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Ministerpräsidentin Malu Dreyer zu Besuch in der Universitätsmedizin Mainz

Welche Erfahrungen gibt es mit dem Hochschulzugang für beruflich Qualifizierte?

Malu Dreyer im Gespräch mit beruflich qualifizierten Studierenden der Human- oder Zahnmedizin an der Universitätsmedizin Mainz;

„Auch ohne Abitur an der Uni erfolgreich!“ – seit dem Wintersemester 2010/2011 bietet die Universitätsmedizin Mainz für beruflich Qualifizierte einen deutlich vereinfachten und erweiterten Zugang zum Studium der Human- oder Zahnmedizin an. Mit stetig wachsendem Zuspruch! Und mit Erfolg: Seit der Novellierung haben rund 40 beruflich qualifizierte Studierende ihr Human- oder Zahnmedizinstudium an der Universitätsmedizin Mainz erfolgreich absolviert. Welche Erfahrungen wurden seit der Einführung dieser Form eines durchlässigen Bildungssystems gemacht? Was hat die Novellierung des Hochschulgesetzes im Jahr 2010 für die Bildungswilligen, die Bildungseinrichtungen und die Gesellschaft gebracht? Zu diesen Fragen tauschte sich heute die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer mit Verantwortlichen der Universitätsmedizin Mainz, der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) sowie mit Absolventen und beruflich qualifizierten Studierenden der Human- und Zahnmedizin aus. Die Universitätsmedizin Mainz bildet rund 3.400 Studierende der Medizin und Zahnmedizin aus, etwa 15 Prozent von ihnen studieren auf der Grundlage einer beruflichen Qualifikation. Im aktuellen Sommersemester 2019 sind es 470 Studierende der Humanmedizin und 55 Studierende der Zahnmedizin. Welche Möglichkeiten gibt es, eine Hochschulzugangsberechtigung zu erhalten? Erleben beruflich Qualifizierte ihr Studium anders als diejenigen, die sich mit ihrem Abitur für das Studium qualifiziert haben? Gibt es Unterschiede in der Leistungsfähigkeit? Was bedeutet das für die Organisation der Lehre? „Die medizinische Versorgung in Rheinland-Pfalz hat für die Landesregierung eine sehr hohe Priorität. Auf allen Ebenen gibt es derzeit große Anstrengungen, um junge Menschen insbesondere von den vielen positiven Seiten des Hausarztberufs zu überzeugen. Dazu gehört auch, Ärzte und Ärztinnen möglichst für eine Tätigkeit im ländlichen Raum zu gewinnen. Die Öffnung des Zugangs zum Hochschulstudium ist dabei eine Erfolgsgeschichte. Der Anteil beruflich qualifizierter Studierender im Studiengang Medizin steigt kontinuierlich an“, betonte Ministerpräsidentin Malu Dreyer im Rahmen ihrer „Im Land daheim-Tour: Neue Wege in Gesundheit und Pflege“ bei ihrem Besuch in der Universitätsmedizin Mainz. „Ich bin mir sicher, dass die Entscheidung, aus dem Berufsleben heraus etwas ganz Neues anzufangen, in der Regel auch eine besonders gut durchdachte Entscheidung ist. Und es ist auch eine mutige Entscheidung. Es ist bei den beruflich qualifizierten Medizinern und Medizinerinnen erkennbar, dass sie ihre Ziele besonders konsequent verfolgen.“ „Die Universitätsmedizin Mainz nimmt auch über die Lehre ihre gesellschaftliche Verantwortung wahr. Der medizinische Nachwuchs von heute stellt die Fachkräfte von morgen dar, und was diese an Kompetenzen mitbringen müssen, ist vielfältig“, erklärte der Prodekan für Studium und Lehre und stellvertretende Wissenschaftliche Vorstand der Universitätsmedizin Mainz Univ.-Prof. Dr. Heinz Schmidberger. „Wir haben die Erfahrung gemacht, dass beruflich qualifizierte Studierende zu Beginn des Studiums Hilfe benötigen, um Leistungsunterschiede im theoretischen Wissen ausgleichen zu können. Daher bieten wir seit 2012 mit großem Erfolg verschiedene Unterstützungsangebote an, beispielsweise verschiedene Beratungen, einen naturwissenschaftlichen Vorkurs oder auch Tutorien. Im praktischen Teil der Ausbildung erweist sich die Berufserfahrung der beruflich qualifizierten Studierenden als großer Vorteil. Insgesamt betrachtet sind die Erfahrungen der Universitätsmedizin Mainz hinsichtlich der beruflich Qualifizierten positiv“, so sein Fazit. „Als JGU sind wir zu Recht stolz auf unsere Erfolge bei der stärkeren Studierendenzentrierung – dafür haben wir unter anderem den Genius loci-Preis für exzellente Lehre erhalten“, sagte Univ.-Prof. Dr. Stephan Jolie, Vizepräsident für Studium und Lehre der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) beim Erfahrungsaustausch. Und ergänzte in Richtung der beruflich qualifizierten Studierenden: „Dass es sich lohnt, auf Ihre Bedürfnisse als Lernende einzugehen, Ihnen Chancen anzubieten, Ihre Leistungsfähigkeit zu fördern und dazu beizutragen, dass Sie Ihre Potenziale entfalten können, das beweisen Sie, die Sie hier sitzen, auf beeindruckende Weise.“ „Mir wird als beruflich qualifizierter Student ohne schulische Hochschulzugangsberechtigung die einmalige Chance gegeben, meinen Lebenstraum zu verwirklichen, wofür ich große Dankbarkeit empfinde. Den allgemeinen Studienbedingungen täten meines Erachtens zwar die ein oder andere Reform gut, doch die Unterstützung seitens der Universität im vorklinischen Ausbildungsabschnitt war mir eine große Hilfe. Ich würde mich freuen, wenn das Programm zum ’Studieren ohne Abitur’ weiter gefördert würde“, schildert der beruflich qualifizierte Humanmedizinstudent Lukas Fritz seine Erfahrungen. Seit der Novellierung des Hochschulgesetzes im Jahr 2010 haben beruflich Qualifizierte, die in Rheinland-Pfalz ein Hochschulstudium aufnehmen wollen, deutlich vereinfachte und erweiterte Zugangsmöglichkeiten. Besonders hervorzuheben ist, dass weder eine begrenzende Sonderquote vorhanden ist, noch dass zusätzliche Aufnahmetests zu absolvieren sind. Für beruflich qualifizierte Studienbewerber in Rheinland-Pfalz bestehen zwei Arten der Hochschulzugangsberechtigung: Zum einen die unmittelbare (allgemeine) Hochschulzugangsberechtigung, für die es den Nachweis einer mit Meisterprüfung oder vergleichbarer Prüfung abgeschlossenen beruflichen Weiterqualifikation bedarf. Zum anderen die unmittelbare fachgebundene Hochschulzugangsberechtigung. Hierfür sind drei Anforderungen nachweislich zu erfüllen: erstens eine mindestens mit der Gesamtnote 2,5 abgeschlossene berufliche Ausbildung, zweitens eine mindestens zweijährige Berufserfahrung oder eine vergleichbare Tätigkeit nach Ende der Ausbildung und drittens ein hinreichend inhaltlicher Zusammenhang zwischen der beruflichen Ausbildung und dem gewünschten Studiengang. Weitere Informationen:
Bildunterschrift: Ministerpräsidentin Malu Dreyer im Gespräch mit beruflich qualifizierten Studierenden der Human- oder Zahnmedizin an der Universitätsmedizin Mainz;
Foto: Peter Pulkowski (Universitätsmedizin Mainz) Pressekontakt Universitätsmedizin Mainz
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Die Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg-Universität Mainz ist die einzige medizinische Einrichtung der Supramaximalversorgung in Rheinland-Pfalz und ein international anerkannter Wissenschaftsstandort. Sie umfasst mehr als 60 Kliniken, Institute und Abteilungen, die fächerübergreifend zusammenarbeiten. Hochspezialisierte Patientenversorgung, Forschung und Lehre bilden in der Universitätsmedizin Mainz eine untrennbare Einheit. Rund 3.400 Studierende der Medizin und Zahnmedizin werden in Mainz ausgebildet. Mit rund 8.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist die Universitätsmedizin zudem einer der größten Arbeitgeber der Region und ein wichtiger Wachstums- und Innovationsmotor. Weitere Informationen im Internet unter www.unimedizin-mainz.de