Wirksame Impfstoffe und -strategien sind unabdingbar für die nachhaltige Bekämpfung bedrohlicher Infektionskrankheiten. Als Mitglied der Ständigen Impfkommission am Robert-Koch-Institut (STIKO) engagiert sich der Direktor des Zentrums für Kinder- und Jugendmedizin der Universitätsmedizin Mainz Univ.-Prof. Dr. Fred Zepp seit vielen Jahren für die Impfstoffforschung. Nun wurde er als erster Europäer in den 16-köpfigen wissenschaftlichen Beirat des International Vaccine Institute (IVI) der Vereinten Nationen berufen. Das IVI ist eine gemeinnützige internationale Organisation, die sich die Erforschung, Entwicklung und Bereitstellung sicherer, wirksamer und erschwinglicher Impfstoffe zur Verbesserung der öffentlichen Gesundheit weltweit zum Ziel gesetzt hat. Die Einführung von Professor Zepp fand im Rahmen der jährlichen IVI-Jahrestagung am 16. November 2018 in Seoul (Südkorea) statt.
Wie lässt sich erreichen, dass Kinder in Entwicklungsländern Zugang zu neuen und besseren Impfstoffen erhalten und sich somit ihre Gesundheit dramatisch verbessert? Was braucht es, damit Impfstoffe der neuen Generation auch in öffentlichen Gesundheitsprogrammen für die arme Bevölkerung von Entwicklungsländern Eingang finden – und das möglichst schnell? Welche Formen der translationalen Forschung sind erforderlich, um die für die Impfpolitik benötigten wissenschaftlichen Grundlagen zu schaffen? Wie lässt sich der Einfluss der translationalen Forschung auf die Impfpolitik in Entwicklungsländern stärken? Mit diesen und anderen Fragen beschäftigen sich das 1997 als Initiative des Entwicklungsprogramms der Vereinten Nationen (UNDP) gegründete International Vaccine Institute (IVI) und sein wissenschaftlicher Beirat.
„Die Entwicklung und Bereitstellung von Impfungen und Impfprogrammen für Menschen in Ländern mit ungünstiger oder eingeschränkter medizinischer Versorgung stellt eine wichtige Verpflichtung für die Weltgemeinschaft dar“, betont das neue Mitglied und einzige Europäer dieses Beirats Univ.-Prof. Dr. Fred Zepp, Direktor des Zentrums für Kinder- und Jugendmedizin der Universitätsmedizin Mainz und seit 1998 Mitglied der Ständigen Impfkommission am Robert-Koch-Institut (STIKO) in Berlin. „Meine Berufung in den wissenschaftlichen Beirat des International Vaccine Institute der Vereinten Nationen empfinde ich als Ehre und Anerkennung meines über 25-jährigen Engagements in der Impfstoffforschung. Ich freue mich darauf, insbesondere meine Erfahrung in der klinischen Prüfung neuer Impfstoffe sowie in der Planung und Einführung nationaler Impfkampagnen in die Arbeit des IVI einbringen zu können.“
An der Universitätsmedizin Mainz hat der Impfexperte Grundlagenforschung zur Wirkung von Impfstoffen auf das kindliche Immunsystem betrieben. Zudem haben er und seine Forschergruppe nahezu alle in den vergangenen Jahrzehnten in Deutschland zugelassenen Impfstoffe für Kinder in umfangreichen klinischen Studien untersucht. Als STIKO-Mitglied hat Professor Zepp maßgeblich an der Entwicklung von öffentlich empfohlenen Impfprogrammen in Deutschland mitgewirkt. Aufgrund seiner langjährigen Erfahrung im öffentlichen Impfwesen berät er zudem auf internationaler Ebene Kommissionen, wie beispielweise das japanische Gesundheitsministerium bei der Entwicklung von nationalen Impfprogrammen.
Das International Vaccine Institute gehört zu den wenigen Organisationen auf der Welt, die sich mit Impfstoffen und Impfungen für die globale Gesundheit befassen. Der wichtigste Auftrag des IVI ist die Entwicklung von sicheren, wirksamen und erschwinglichen Impfstoffen für die weltweite öffentliche Gesundheit. Die Arbeit des IVI beinhaltet drei Komponeneten: Forschung, Partnerschaften und Kapazitätsaufbau. Die Forschung am IVI konzentriert sich auf Infektionskrankheiten in Entwicklungsländern und Impfstoffe für die globale Gesundheit. Das Institut arbeitet eng mit der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zusammen.
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Bildunterschrift: Univ.- Prof. Dr. Fred Zepp (Bildmitte, 3.Reihe, 4.v.r.) im Kreis seiner Kollegen des wissenschaftlichen Beirats des International Vaccine Institute (IVI) der Vereinten Nationen;
Bildquelle: International Vaccine Institute
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