Liebe Kolleg*innen, 


herzlich willkommen auf den Seiten des PIA-Netzwerks. Untenstehend finden Sie Informationen zu unserem Projekt. Bei Interesse an einer Teilnahme wenden Sie sich direkt an uns. 

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Bei Fragen zum PIA-Netzwerk und zu den Zielen des Projektes:

PD Dr. med. Nora Bruns, Universitätsklinikum Essen (AöR), Klinik für Kinderheilkunde I, Tel.: 0201/723-83308, E-Mail: Nora.Bruns@uk-essen.de 


Bei Fragen zu den Methoden und zur Dateninfrastruktur:


Univ.-Prof. Dr. med. Michael S. Urschitz, EU-M.Sc., Universitätsmedizin Mainz, Institut für Medizinische Biometrie, Epidemiologie und Informatik, Tel.: 06131/17-3122, E-Mail: Urschitz@uni-mainz.de 




Projekt-Zusammenfassung:

Hintergrund: Derzeit werden in Deutschland weder die Erkrankungen, die zu einer Aufnahme auf eine Kinderintensivstation führen, noch das Behandlungsergebnis strukturiert erfasst. Beides ist aber für die Etablierung einer Forschungsinfrastruktur, der Qualitätssicherung in der pädiatrischen Intensivmedizin und für die Überwachung der Krankheitslast bei Kindern (Pädiatrische Disease Surveillance) sinnvoll und notwendig. 

Ziele: Ziele dieses Projekts sind die Konzeptentwicklung, der Aufbau und die Prüfung auf Machbarkeit einer neuen Surveillance-Einheit für Pädiatrische Intensivmedizinische Aufnahmen (PIA) in Deutschland. Diese Einheit soll ermöglichen, dass neben deskriptiven epidemiologischen Auswertungen auch Forschungsfragen generiert und beantwortet werden können sowie die Behandlungsqualität gemessen und qualitätssichernde Maßnahmen evaluiert werden können. 

Setting: Es können alle Kinderintensivstationen in Deutschland teilnehmen. Die Konzeptentwicklung und Machbarkeitsprüfung erfolgen zunächst an wenigen Standorten bis Juni 2023. Ab Juli 2023 erfolgt ein bundesweites Roll-Out. 

Patienten: Erfasst werden alle Säuglinge, Kinder und Jugendliche (älter als 27 Lebenstage), die auf einer Kinderintensivstation für mehr als 48 Stunden behandelt werden oder versterben (Falldefinition). Kinder > 27 Tage, die die Falldefinition nicht erfüllen werden in einem Kurzfragebogen erfasst, um den Anteil weniger schwerer Fälle zu ermitteln.

Methoden: Die Erfassung erfolgt auf Basis der Konzepte der Surveillance-Einheit ESPED (Erhebungseinheit für Seltene Pädiatrische Erkrankungen in Deutschland) betrieben an der Universitätsmedizin Mainz. Die Meldung von Fällen erfolgt in anonymisierter und teilweise vergröberter Form durch einen PIA-Beauftragten der teilnehmenden Kinderintensivstationen. Die Meldung umfasst des Weiteren medizinische Angaben zu Diagnostik, Therapie und Behandlungsergebnis (sog. „enhanced surveillance“). Das Meldeverfahren ist so angelegt, dass eine Re-Identifizierung von Patient*innen durch Personen außerhalb der meldenden Klinik nicht möglich ist. Die gesammelten Daten verbleiben in der Surveillance-Einheit an der Universitätsmedizin Mainz und werden nicht an Dritte weitergegeben. Es kommen die für ESPED erarbeiteten technisch-operativen Maßnahmen zum Datenschutz zur Anwendung. 

Gouvernance und Finanzierung: Dieses Projekt wird unterstützt durch die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) e.V. und die Gesellschaft für Neonatologie und pädiatrische Intensivmedizin (GNPI) e.V. Das Projekt wird durch ein Steering Committee und einen Studienbeirat gelenkt. Bislang wurde das Projekt finanziell durch die BINZ Stiftung unterstützt. 


Erwartbare Ergebnisse und Ausblick: Wir erwarten eine hohe Beteiligung von Kinderintensivstationen an dem Projekt sowie eine positive Bewertung der Akzeptanz von erweiterten Fallmeldungen und der Machbarkeit der Surveillance-Einheit. . Im nachfolgenden bundesweiten Roll-Out soll geprüft werden, inwieweit die dann etablierte PIA-Einheit im Sinne der Qualitätssicherung und Disease Surveillance die Forschung, die Prävention sowie die Versorgungsqualität und -planung zum Nutzen für zukünftige Patient*innen unterstützen kann.